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Artikel: Geburtsvorbereitung und Dammmassage - meine Erfahrung und Tipps

Geburtsvorbereitung und Dammmassage - meine Erfahrung und Tipps
Dammmassage

Geburtsvorbereitung und Dammmassage - meine Erfahrung und Tipps

The Ring of Fire?  Ein Ausdruck, den man von vielen Müttern hört. Er beschreibt die Phase während der Geburt, in der sich der Geburtskanal wie auch der Damm stark dehnen muss und sich dann eben wie ein Feuerring anfühlt. Davor graut es den meisten Frauen, denn sie fürchten sich vor einer Verletzung des Damms - manche planen deshalb lieber einen Kaiserschnitt als eine Spontangeburt.

Zugegeben: Auch für mich war die Vorstellung, dass der Damm reisst, alles andere als prickelnd. 

Ein Dammriss passiert entweder, wenn das Köpfchen des Kindes heraustritt, oder aber es wird vorsorglich ein Dammschnitt gemacht. Letzteres wird heute jedoch nur noch im Notfall durchgeführt, da die Heilung schneller geht, wenn das Gewebe reisst, wo es am schwächsten ist, als wenn es geschnitten wird. Dann ist die Verletzung meist tiefer.

Da für mich weder das eine noch das andere eine Option war, habe ich mich auf die Suche nach verschiedenen Hilfsmittel wie auch Methoden gemacht, die einen Dammriss mindern oder sogar verhindern können. Meine Erfahrungen und Tipps möchte ich hier mit dir teilen. Und um es vorwegzunehmen: Ich hatte keinen Dammriss,nicht einmal eine Schürfung.


Geburtsvorbereitender Tee

Die meisten geburtsvorbereitenden Tees enthalten Himbeer- und Brombeerblätter, aber auch Frauenmantel, Schafgarbe oder Zinnkraut. Ihre Inhaltsstoffe lockern einerseits das Beckenbodengewebe, haben aber auch eine stärkende Wirkung während der Geburt.
Empfohlen werden solche Tees meist ab der Schwangerschaftswoche (SSW) 37.
Die Dosierung ist von Teemischung zu Teemischung unterschiedlich.
Wichtig finde ich, dass man dabei auf Bioqualität achtet, – wie man das auch sonst tun sollte, finde ich – und die Kräuter bei niedrigeren Temperaturen ziehen lässt (60 bis 65 °C), um alle Wirkstoffe zu erhalten.

Geburtsvorbereitende Tees findest du in jeder gut sortierten Drogerie oder Apotheke.


Dammmassage

Eine bewährte Methode, die mir meine Wochenbett-Hebamme ans Herz gelegt hat: Dabei massiert man ab der SSW 34 täglich den Damm mit einem dazu geeigneten Produkt. Ich habe erst ein Dammmassage-Öl probiert, welches zu einer riesen Sauerei geführt hat und am Ende überall war nur nicht da, wo es sein sollte.

Dann habe ich den Balm von Lip Intimate Care entdeckt, welcher durch seine Konsistenz besser aufzutragen ist und weil man das Produkt auf der Haut spürt, auch viel gezielter massieren kann.

Gegen das Ende meiner Schwangerschaft hatte ich aber so einen grossen Bauch, dass ich mich kaum mehr selber massieren konnte und es musste eine andere Lösung her.

Wie die Dammmassage genau gemacht wird findest du hier:
https://www.swissmom.ch/de/schwangerschaft/geburtsvorbereitung/damm-massage-9708


Zum Dammmassage-Balsam hier entlang:
https://lipintimatecare.ch/products/lip-balm-i-macadamia-oat


Akupunktur vor und während der Geburt

Meine Wochenbett Hebamme hat mir empfohlen Akupunktur als Geburtsvorbereitung zu nutzen. 


Epi-No

Das ist ein Gerät mit einer Handpumpe, an der eine Art Ballon hängt. Diesen führt man täglich ab der SSW 34 in die Vagina ein und pumpt ihn jeden Tag etwas mehr auf. Angenehm ist anders, aber ich war froh um die Erfahrung, was das für ein Gefühl ist, wenn sich da unten alles dehnt. Da ich zu diesem Zeitpunkt an vaginaler Trockenheit litt, konnte ich den Lip Balm gleich als Gleitmittel benutzen. Ich habe den Ballon auch nie so weit aufgepumpt, wie der Hersteller als Maximum vor der Geburt empfahl, da es mir einfach zu unangenehm war. Die Hormone während der Geburt werden es schon richten. 

Mehr Infos zum Epi-No findest du hier:
https://www.epino.ch/epi-no/#

 

Gebärposition

Die liegende Gebärposition, welche sich bei uns allen aus Emergency Room in unsere Retina eingebrannt hat, ist mittlerweile bekannt dafür, dass sie für Baby und Mutter höchst ungeeignet ist und führt viel öfters zu Dammverletzungen als stehend, sitzend oder im Vierfüssler.

In diesen Positionen belastet das Gewicht des Kindes den Damm viel weniger.


Ab ins Wasser

Finde heraus ob eine Wassergeburt etwas für dich wäre?
Das warme Wasser hilft, dass sich das Dammgewebe schneller und besser dehnen kann.


Tempo während der Geburt

Nicht zuletzt hängt die Belastung des Damms aber auch vom Tempo der Geburt ab. Manche Babies haben es besonders eilig, so dass der Körper der Mutter nicht mehr mitkommt. In dieser Situation sind die Geburtshelferinnen gefragt. Sie ermutigen entweder die Mutter, ihre Hand auf die Vulva zu legen, um selber das richtige Tempo zu spüren und zu finden. Oder sie entlasten den Damm der Gebärenden, indem sie den Kopf des Kindes führen.


Und zum Schluss hilft es sicherlich, sich so vorzubereiten, dass man möglichst selbstbestimmt gebären kann.
Rückblickend hat dies wohl am meisten Zeit in Anspruch genommen und ich bin heute dankbar, dass ich durch meine Art, alles in Frage zu stellen, am Schluss für mich meine eigenen Antworten auf meine Bedürfnisse und dadurch meinen Weg gefunden habe für eine schöne Geburt.
Dies ist nicht selbstverständlich und darüber hinaus ist immer auch noch ein Quäntchen Glück nötig. Ich bin privilegiert, dass ich das so erleben durfte.

Ich möchte alle werdenden Mütter dazu ermutigen, sich ebenfalls auf die Suche nach ihrem eigenen Weg zu einer schönen Geburt zu machen. Je informierter man ist, umso besser kann man für sich und sein Kind entscheiden und vielleicht auch mal den Mut haben, Nein zu sagen, wenn sich das richtig anfühlt.

Da gibt es kein richtig und falsch, sondern nur das, was für einem persönlich stimmt. 

 

Alles liebe

Stefanie


Photocredit:
Illustration von Stepha Lawson
https://www.languageofbirth.com/shop

 

Quellen:

https://www.swissmom.ch/de/schwangerschaft/geburtsvorbereitung/damm-massage-9708

https://www.swissmom.ch/de/geburt/komplikationen/dammschnitt-10188

https://www.epino.ch/epi-no/#

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